Ich frage mich, wie man eigentlich drauf sein muss, um so dermaßen abgewichst zu agieren. Das eine Vorstandsmitglied (Sport) verkackt aufgrund unzureichender Ahnung und Planung den dritten Aufstieg in Folge und das trotz eines erneuten Top 3-Etats. Er intrigiert im Stile von Tullius Destruktivus gegen alles und jeden und wäre in jedem anderen Verein bereits vor zwei Jahren gefeuert worden. Der andere (Finanzen) „kauft“ sich mal schnell in den Aufsichtsrat ein, indem er einen übel riechenden Deal mit „Gönner“ Kühne durchzieht, guckt dort aber nur kurz vorbei, weil er unmittelbar in den Vorstand durchstartet. Hier soll er nur für eine begrenzte Zeit wirken, natürlich pro bono, um dann wieder auf seinen gekauften AR-Sessel zurückzukehren. Nun aber alles auf Null, denn wie aus dem Nichts möchte der Vogel doch lieber bezahlter Vorstand als ehrenamtlicher Aufsichtsrat sein. Diese beiden Schießbudenfiguren verbindet außer einer tiefen gegenseitigen Abneigung nicht viel, aber eines dann doch: Obwohl beim KSV massiv Stellen abgebaut werden sollen/müssen, wollen ausgerechnet sie einen neuen, langfristigen Vertrag. Was für ein Tritt in die Eier eines jeden Mitarbeiters. 

Das liegt an unterschiedlichen Faktoren: an der Sommerpause, an Unruhe, die von außen in unsere Organisation hineingetragen wurde, sicherlich auch an internen Veränderungsprozessen. Aber diese Veränderungen sind zwingend notwendig, wenn wir nach zehn Jahren roter Zahlen auch mal wieder schwarze schreiben wollen und nach fünf Jahren Zweiter Liga auch wieder in die Erstklassigkeit zurückkehren möchten. Das muss ohnehin jede Kollegin und jeder Kollege im HSV verstehen: Wir werden nur gemeinschaftlich Erfolg haben können. (Dr. Mabuse-Wüstenmaus auf HSV.de)

Das sagt jemand, der demnächst bis zu 125 „Mitarbeiter“ feuern möchte, sich selbst aber von seinem ursprünglichen pro bono-Engagement lösen will, um einen fetten langfristigen Vertrag abzugreifen. Geht es vielleicht noch ein wenig verlogener?

Das ist aber längst noch nicht alles. Denn wir haben da noch einen erfolglosen Weihnachtsmann-Trainer im Angebot, der durch sein eindimensionales Spiel den Aufstieg verrissen und durch seine Naivität das Halbfinale im DFB-POKAL verspielt hat. Der Mann, der im Profi-Bereich noch bei keinem Verein länger als ein Jahr war, soll nun was bekommen? Richtig, eine langfristige Verlängerung. Damit aber noch lange nicht genug, denn immerhin ist da ja noch der buchbare Festzelt-Redner Präsident Pinselreiniger. Eigentlich hätte er nach dem Disput mit seinen Stellvertretern gehen und sich um seine Sacksalbe kümmern sollen, aber doch nicht beim KSV. Hier brieft man mal schnell den Beirat, der sofort dafür sorgt, dass jede weitere Bewerbung im Mülleimer landet. Das Ganze natürlich ohne Begründung, warum auch. Jeder andere Bewerber musste sich erklären, bei Bass Jansen reicht, dass er Bass Jansen ist. Gleiches Recht für alle? Solidarität untereinander? Moralische Grundsätze? Am Arsch. Und über allem hängt dieses verlogene „Vereint 2025“-Motto, es wäre zum Totlachen, wenn es nicht so traurig wäre. 

Ach ja, wollen wir doch nicht die Herren Maltafüsse vergessen, oder? Monatelang Corona-bedingt keine Zuschauer-Erlöse, aber Gehaltsverzicht? Never, das können gern die „Kollegen“ auf der Geschäftsstelle übernehmen, die in Kurzarbeit mussten. Wäre ich Spieler oder Vorstand oder Jansen, ich würde mich in Grund und Boden schämen. Herr Glatzel, 29 Jahre alt, bekommt übrigens in den nächsten 3 Jahren € 1,3 Mio. pro Jahr, mehr als doppelt soviel wie in der abgelaufenen Saison und Herr Johansson, vor der Saison für € 900.000 gekauft, wird demnächst einige Hunderttausende bekommen, damit er nicht mehr für den KSV spielt. 

Wenn es so etwas wie Moral in diesem Verein geben würde, dann würden Boldt und Walter auf eine Vertragsverlängerung verzichten und zuvor erst einmal eine erfolgreiche Saison abliefern.

Wenn es so etwas wie Moral in diesem Verein geben würde, hatte Präsident Pinselreiniger auf einen Gegenkandidaten bestanden oder hätte ansonsten seine eigene Kandidatur zurückgezogen.

Wenn es so etwas wie Moral in diesem Verein geben würde, wäre Dr. Wüstenschiff am Ende des Jahres wie angekündigt zurück auf seinen gekauften Aufsichtsposten gekehrt.

Wenn es so etwas wie Moral in diesem Verein geben würde, würde man eine gute Sache wie den Hamburger Weg nicht von einem gierigen Öl-Multi beschmutzen lassen.

Aber es gibt keine Moral beim KSV, es gibt nur Selbstoptimierer und diese sind vereint bis 2025. 

Kurze Frage an die Zitteraale in der Geschäftsstelle: Freut ihr euch? 

P.S. Es besteht übrigens ein gravierender Unterschied, ob man den neuen Hauptsponsor zwingt, seine Logo-Farbe zu ändern, weil sie die Hohlbirnen zu sehr an Werder Bremen erinnert oder ob man es zum Kotzen findet, dass sich dieser an Skandalen wahrlich nicht arme Verein ausgerechnet jetzt mit einem der widerlichsten Öl-Multis ins Bett legt.  Aber, wie gesagt, Moral, Anstand, Gewissen u.ä. sucht man im Volkspark vergeblich. Inzwischen muss man sich die Frage stellen, wie krank und pervers dieser Verein mittlerweile ist. Auf der einen Seite verweigert man einen Hamburger Verein ein Spiel in der Volksparkruine, weil man nicht möchte, dass RB Leipzig darin spielt, auf der anderer Seite hat man mit einem der weltweit größten Abzocker und Dreckschleudern als „Partner“ keine Bauchschmerzen. St.Ellinger Doppelmoral.

P.P.S.

Allein die rund 280 HSV-Dienstleister sind dem Finanz-Vorstand ein Dorn im Auge. Zum Beispiel sollen jährlich rund 40000 Euro in ein Büro in China fließen, das geschäftliche Beziehungen zwischen dem HSV und dem Staat in Fernost pflegen soll. Dieses Geld wäre sicherlich aktuell anderswo sinnvoller angelegt

Wenn ein Verein bereit ist, jahrelang € 40.000 in einem solchen Bullshit zu investieren, was ist ihm dann wohl die heimliche Finanzierung eines angeblich unabhängigen und objektiven Fan-Blogs wert, um für sich positive Stimmung zu machen? Nun scheint damit Schluss zu sein, entsprechend „kritisch“ kann man als Blogger plötzlich werden…

…wenn der Rubel nicht mehr rollt.