Im Ernst, man könnte das Buch „Alles andere ist Propaganda“ im Jahr 2022 in exakt der gleichen Form und bis auf die Namen der handelnden Personen 1:1 neu auflegen und publizieren, es würde kaum einer merken. Denn nichts, aber auch überhaupt gar nichts, hat sich bei diesem Verein geändert. Ebenso könnte ich den Blog https://www.hsv-arena.hamburg/2015/05/19/das-groesste-kapital-des-hsv-ist-die-dummheit-seiner-fans/ aus dem Jahr 2015 jede Woche in unveränderter Form posten und er hätte nichts von seiner Richtigkeit eingebüßt. Denn besonders in Hamburg ist die eklatante Verblödung der dauerhüpfenden Vollpfosten scheinbar noch ausgeprägter als in anderen Städten und es wird mir für immer ein Rätsel bleiben, wie man sich als erwachsener Mensch derart offensichtlich Jahr für Jahr erneut verarschen lässt und die die Verarschung auch noch bejubelt. 

Zur Zeit spielen wir bekanntermaßen das allseits beliebte Spiel, welches sich Transferphase nennt. Jeder Verein versucht in dieser Zeit, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten bestmöglich zum positiven zu verändern. Sei es, dass man sich von Spieler, die die Erwartungen nicht erfüllt haben, trennt und dabei noch einen Transfergewinn erzielt. Sei es durch punktuelle Verstärkungen des Teams, sei es durch einen Totalumbruch. Natürlich gibt es auch Vereine, die in der Vergangenheit derart schlecht gearbeitet und gewirtschaft haben, dass sie sich in dieser Phase des Jahre von ihren begehrtesten Spielern trennen müssen, um Transfergewinne erzielen und den Ligabetrieb aufrechterhalten können. Zu diesen Vereinen gehört mehr als jeder andere der KSV, aber genau dieser KSV agiert nicht so, als würde er in diese Kategorie gehören. Transfergewinne, die er sich selbst zu gern auf die Fahne schreibt, konnte Sonnenkönig Judas Boldt I. lediglich durch die Verkäufe zweier Spieler generieren, Douglas Santos und Onana. Alles andere, was dieser Mann in den letzten drei Jahren angefasst hat, war Durchschnitt oder darunter. Ein Grund mehr für den Rat der Eierlosen, den kinnlosen Slenderman noch länger an den Verein binden zu wollen. 

Aber zurück zu den Hüpfern, denn sie sind tatsächlich das absolut unterste Ende der menschlichen Nahrungskette. Wochenlang wird in Blogs und Foren gewimmert, dass sich auf dem Transfermarkt nichts tut, dann gibt die Medienabteilung des Verein ein paar Namen an die Mopo und schon ist man sich im Heer der zu engen rosa Hemden sicher, dass dort doch Profis am Werk sind. Die Namen der Spieler, die in diesen Wochen durch den Boulevard getrieben werden, hatten sie vor dem Mopo-Artikel noch nie gehört geschweige denn einen der Spieler auch nur eine Minute spielen sehen, aber für sie steht fest: ES müssen Weltstars sein. Ob es nun JanLurch Dompteur, Emir Tahiti oder Laszlo Benes, sie alle werden den KSV kurzfristig besser machen. Gern verstärkt der Verein natürlich diese Sicht, wenn er durchblicken lässt, dass diverse Atom-Vereine am umworbenen Spieler interessiert waren, dieser sich aber für Hamburg entscheiden möchte, obwohl er in Mailand oder Madrid ein Vielfaches hätte verdienen können. (Spezial-Gähn)

Indem man irgendwelche Namen in den Orbit hustet, lenkt man natürlich auch wundervoll von dem ab, was wirklich wichtig für das Überleben des Vereins wäre, von den Verkäufen. Denn obwohl der KSV nach eigenen Angaben ständig Riesenschritte in seiner spielerischen Entwicklung macht und Fußball wie von einem anderen Stern spielt, gibt es bei anderen Klubs offenbar keinerlei Begehrlichkeiten, einen dieser überbegabten Maltafüße für diverse Millionen zu erwerben, wie kommt’s? Ich stelle die Frage einmal ganz konkret: Welcher Spieler, den der KSV in den letzten, sagen wir mal 10 Jahren gekauft! hat, hat die Erwartungen übererfüllt und ist Kagawa-mäßig richtig durchgestartet, nachdem man ihn für kleines Geld geholt hatte? Ich meine damit nicht durchschnittliche Zweitliga-Bolzer wie Johann, das Gespenst Schonlau, Leibold oder Meffert, die genau das spielen, was man von ihnen erwartet hatte. Oder von Terodde, von dem man wusste, dass er pro Zweitliga-Saison 25+Tore erzielen würde. Welchen Spieler haben die Granden von der Müllverbrennungsanlage nach Hamburg geholt (ohne, dass sie von Onanas Schwester gezwungen werden mussten), der dann im Volkspark derart weiterentwickelt wurde, dass sich andere Verein um ihn gerissen hätten? Feuer frei, meine Damen und Herren.

Was mir auch noch durch den Kopf geht: Warum möchte Sommerfußballer Jonny Kittle eigentlich und unbedingt weg aus Hamburg? Der Mann hatte das volle Vertrauen des Trainers, verdient hier ausgesprochen gut und könnte nach der nächsten Saison ablösefrei nach USA gehen, um dann das lustige Handgeld eines ablösefreien Spielers einzustreichen. Warum also hat Jonny so überhaupt keinen Bock mehr auf den KSV? Ich bin für Anregungen offen. 

Gute Besserung

P.S. An diesem Blog habe ich exakt handgestoppte 12:36 Minuten geschrieben. Es sind weder doppelte Absätze enthalten noch irgendwelche Kopien aus Artikeln der Mopo oder von HSV.de. Ich musste dafür weder um halb 6 aufstehen, noch musste ich mit irgendwelchen „Verantwortlichen“ sprechen. 

Lachs, deshalb haben wir dich so gern. Unermüdlich KSV – er.

😀 😀 😀