Nun, dann ist es zum ersten Mal offen ausgesprochen, was ich seit Jahren versuche, den Vollpfosten klarzumachen. Der KSV ist für Kühne ein Hobby, ein Spielzeug, bei weitem keine ernsthafte Investition mit einem langfristigen Plan. Einem Hobby geht man nach, wenn einem danach ist, ein Spielzeug benutzt man, wenn man Lust dazu hat, wenn nicht, legt man es in die Ecke und nimmt ein anderes. Exakt so verfährt Kühne mit diesem Verein aus dem Volkspark und warum? Weil er es kann. Weil er es sich leisten kann, mit mehreren zig-Millionen einfach mal zu spielen. Was für jeden von uns fern aller Vorstellung liegt, ist für ihn Portokasse und genau aus diesem Grund können (und wollen) sich viele immer noch nicht vorstellen, dass dieser greise Mann eben keinen Plan hat, sondern einfach mit diesem Klub spielt. Nun aber hat er es selbst zugegeben. 

Ein Hobby (Plural Hobbys) ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig zum eigenen Vergnügen oder der Entspannung betreibt. Es trägt zum eigenen Selbstbild bei und stellt einen Teil seiner Identität dar. Ein Hobby wird per Definition nicht professionell ausgeübt und grenzt sich damit gegen eine berufliche Beschäftigung ab, der Betreiber eines Hobbys ist in diesem grundsätzlich Laie, manchmal ein sehr fähiger Laie.[1] 

Das Wort „Hobby“ ist vom englischen hobby horse abgeleitet, das mit „Steckenpferd“ in beiden Bedeutungen – Kinderspielzeug und Freizeitbeschäftigung – übersetzt wird. Das hölzerne Steckenpferd trägt seinen Reiter nirgendwohin, weil es in den Händen gehalten wird, entsprechend erwirtschaftet das Hobby kein Einkommen und ist kein Beruf. (Quelle: Wikipedia)

Und auf jemandem, der den Verein als spaßiges Hobby sieht (welches man sich übrigens auch jederzeit abgewöhnen kann), wollen die einen erfolgreichen Klub aufbauen? Wenn Kühne den KSV als sein Hobby einstuft, ist auch klar, wie seine ständigen Störfeuer einzuordnen sind. „Ist doch alles nur Spaß“, gell. Der Umstand, dass am Verein Hunderte von Arbeitsplätzen hängen, scheint ihm herzlich egal zu sein, aber unglücklicherweise ist ihm auch die Wahrheit egal.

„Ich sage es ganz offen: Insgesamt war es ein Flop. Ich habe mich dazu hinreißen lassen als Fußballfan; es ging damit los, bestimmte Spieler für den HSV zu sichern. Dann habe ich für 60 Millionen Euro 20 Prozent der Anteile gekauft. 5 Prozent habe ich wieder abgegeben; fast zum Einstiegspreis.“

Da möchte ich doch gleich einmal einhaken, denn mit dieser Aussage wird auch der Einwand Wüstefelds deutlicher, der der Meinung war, Kühne hätte ihm für die knapp 5% AG-Anteile zuviel abgeknöpft. Man erinnere sich, dass Kühne seine 20% zu Zeiten erworben hat, in denen der Verein noch etablierter Bundesligist war und entsprechend einen deutlich höheren Wert hatte. Wenn er nun 1/4 dieser Anteile für den annähernd gleichen Preis verkauft, bescheißt er, denn dieser Verein ist bei weitem nicht mehr das wert, was er einmal als Mitglied der Bundesliga wert war. Nein, Kühne hat sich und seine Motive in diesem Interview deutlich enttarnt und jeder, der wirklich ernsthaft mit diesem Mann über weitere Engagements verhandelt, muss entweder extrem verzweifelt sein oder persönlich davon profitieren. 

 

 

Aber wie gewohnt, haben wir noch den Zweitwitz des Tages. 

„Dadurch, dass Jean-Luc sich vor der Mannschaft und in der Öffentlichkeit entschuldigt hat und es auch vom ganzen Herzen rüberkam. Ich glaube, weil man selbst jung war und Fehler gemacht hat, dass man dann auch nachsichtig sein kann“ (Tom Walter)

Hach, das kam wirklich von Herzen. Schade nur, dass diese herzliche Entschuldigung von der Presseabteilung formuliert war und nicht der Seele des jungen Fehlerkönigs (Dompè ist übrigens 27 Jahre alt) entsprang. Und es kam auch extrem von Herzen, als er seine Frau beschuldigte, den Unfall begangen zu haben. Sorry, aber das ist so dermaßen schlecht und durchsichtig, dass einem das kalte Kotzen kommt. Der Verein lässt einen bzw. mehrere Straftäter weiterspielen, damit er die Saisonziele erreicht, dieses Geheuchel ist ekelhaft. Wenn ein Spieler für diese Ziele nach Meinung des Klubs keinen entsprechenden Beitrag leisten kann, wenn sein Vertrag ausläuft oder er lediglich Leihspieler ist, kann man ihn jederzeit an die Wand klatschen (Amaechi, Montero). Dieser Verein ist in allem, was tut, sagt, veröffentlicht und schreibt, derart verlogen, dass einem permanent schlecht wird, wenn man sich mit ihm beschäfigt. Dieses Geheuchel ist ekelhaft.

Aber einer muss es ja machen….

P.S. Ich empfehle folgende Lektüre….

https://www.hsv-arena.hamburg/2023/02/19/meint-er-es-gut/