Was konnte man nicht alles vor und zu Beginn der diesjährigen Zweitliga-Saison alles hören und lesen. Der KSV kürte sich selbst zum absoluten Aufstiegsfavoriten, wahrscheinlich auch deshalb, weil alles andere mittlerweile mehr als lächerlich wäre. Man kann schlecht seine gesamte Mannschaft zusammenhalten, mit Transfers von € 13 Mio. pimpen, Trainer und Sportchef behalten, keine ernsthafte Konkurrenz mehr haben, letztes Jahr Dritter geworden sein und dann erklären, man wollte um den Aufstieg mitspielen. Das wäre ungefähr so, als würde Bayern München keinen Leistungsträger abgeben, € 150 Mio. in neue Stars investieren und dann verlauten lassen, man wolle sich um einen Europa League-Platz bemühen. Einfach lächerlich. Aber nicht nur das, denn während der Saison war es ganz besonders „The Depp one“ Tom Walter, der seinen Verein und besonders sich selbst als die absolute Speerspitze des deutschen Unterhauses positionierte, alles andere als ein souveräner Ritt durch die Saison käme einer ausgewachsenen Blamage gleich. 

 

 

Nun, betrachten wir die Rückrunde, so ist diese Blamage Realität und hätte man nicht in Heidenheim glücklich kurz vor Schluss den Ausgleich erzielt und im Stadtderby vollkommen unverdient gewonnen, der Aufstieg wäre schon längst Geschichte und eine sechste Saison in der Liga der Maltafüße gewiss. In der Rückrunde ist der KSV aktuell Tabellen-7., punktgleich mit Aufsteiger Magdeburg, aber was macht man im Volkspark? Man passt einfach die Rhetorik an, denn plötzlich ist aus dem erklärten Meisterschaftsfavorit ein Verein geworden, der das Erreichen der Relegation als Erfolg verkaufen möchte und das Beste: Die hüpfenden Vollidioten kaufen den Dreck. Jetzt wird davon gelabert, wie viele Punkte man geholt hätte und wie sehr man doch unter der vollkommen unberechtigten Sperre für Herrn Dopovic leiden würde. Und überhaupt, der arme Tom Walter musste doch tatsächlich im Verlauf einer Saison mehrfach seine Startelf umstellen, sowas hat es seit der Erfindung des Fußballs ja noch nie gegeben. Die Taktik ist simpel: Wenn man schon die selbstgesteckten Ziele krachend verpasst, müssen andere die Schuld haben, denn im Volkspark wird seit jeher nur perfekte Arbeit abgeliefert. 

 

 

Zum „Glück“ für die Nullperformer von der Müllverbrennungsanlage spielen die Hofberichterstatter das belämmerte Spielchen wie immer mit, niemand ist bereit, frühzeitig Fragen zu stellen, denn das passiert in Hamburg traditionell immer erst dann, wenn das Gör kopfüber im Brunnen treibt. Nein, es gibt in Hamburg keinen Anspruch mehr. Nirgendwo. Nicht im Aufsichtsrat, nicht im Vorstand, nicht bei den „Fans“ und schon gar nicht bei der Presse. Jeder richtet sich fein ein, kassiert ab, feiert sich selbst, während der Bundesliga-Zug immer schneller das Weite sucht. 

 

Wo wir schon beim Thema sind – es ist Murmeltiertag…

https://www.hsv-arena.hamburg/2022/04/05/aktueller-denn-je-2/

 

Achtet auf das Datum!

Ich wünsche allen Müttern übrigens einen großartigen Muttertag. Danke